Klimaschutz jetzt gegen Korruption absichern

 

Wien / Berlin, 02.05.2011: Transparency International (TI) veröffentlicht heute seinen jährlich erscheinenden Global Corruption Report. Thema 2011 ist der Klimawandel: Die Regierungen der Industrieländer haben versprochen, die Finanzierung für Klimamaßnahmen bis zum Jahr 2020 auf bis zu 100 Mrd. US-Dollar jährlich zu erhöhen. TI warnt eindringlich davor, die Korruptionsrisiken rund um die Geldflüsse zum Klimaschutz zu unterschätzen und empfiehlt, diesen durch eine Stärkung der Kontrollsysteme entgegen zu wirken.

Der Global Corruption Report: Climate Change enthält praxisbezogene Richtlinien, um zu verhindern, dass Korruption Maßnahmen zum Klimaschutz untergräbt und fordert Regierungen, internationale Organisationen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf, verantwortungsbewusste Klimapolitik zu betreiben. In verschiedenen Themenbereichen wie Emissionshandel, Anpassungsmaßnahmen und Abholzung wird analysiert, wie Vertrauen und Integrität in die Maßnahmen der Klimapolitik gesichert werden können.

Beiträge aus Bangladesch, Bolivien, Kenia, Kolumbien, Österreich, den Philippinen, Spanien und den USA machen die globale Dimension des Klimawandels deutlich.

Der österreichische Beitrag untersucht Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels im Hinblick auf deren Effektivität und Transparenz. Dabei wird insbesondere auf die österreichische Klimastrategie 2008-2012 und die im Kyoto Protokoll normierten Ziele eingegangen. Der Bericht zeigt, dass, obwohl genügend monetäre Mittel vorhanden sind, diese auch nachhaltig eingesetzt werden müssen / sollten, um zu einer Verbesserung der Lage in Österreich zu führen. Die Diskrepanz zwischen der eigentlich auferlegten Verpflichtung und der Implementierung der Maßnahmen wird sonst weiter ansteigen.

„Die dringend notwendigen Reaktionen auf den Klimawandel müssen durch Transparenz und gewissenhaftes Handeln unterstützt werden. Klimaschutzinitiativen sollten von Anfang an geeignete Kontrollmechanismen enthalten“, so Huguette Labelle, Vorsitzende von Transparency International. „Nur wenn schon jetzt auf Transparenz und angemessene Kontrollen geachtet wird, kann der Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen und -finanzierung gewährleistet werden.“

Jene Länder die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden – und in die die meisten Gelder fließen werden – rangieren durchwegs im unteren Bereich des Corruption Perceptions Index von TI. Gerade Mittel für Anpassungsmaßnahmen werden meist für Infrastrukturprojekte genutzt, die als besonders korruptionsanfällig gelten.

„Korruption schreckt vor nichts zurück, nicht einmal vor der Zukunft unseres Planeten. Wenn wir jetzt keine Maßnahmen setzen, um Klimaschutzmaßnahmen transparent und verantwortungsbewusst zu verwalten, bedeutet dies nicht nur jetzt einen Verlust an Ressourcen, sondern schädigt zukünftige Generationen.“, sagt Labelle.

 

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