Entstehungsgeschichte

 

Entstehungsgeschichte

 

TI wurde 1993 von Prof. Dr. Peter Eigen und Gleichgesinnten aus Industrie- und Entwicklungsländern gegründet und ist heute die weltweit größte Nichtregierungsorganisation zur Bekämpfung von Korruption.

TI entstand aus der wachsenden Erkenntnis der späten achtziger und der frühen neunziger Jahre, dass Korruption direkt alle Bemühungen im Kampf gegen Armut und für wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den ärmsten Ländern der Welt untergräbt. Während seiner Tätigkeit für die Weltbank bemerkte Prof. Dr. Eigen, dass von der Vergabe großer Aufträge für Kraftwerke, Autobahnen oder Telefonnetze häufig nur Regierungsbeamte und andere hohe Funktionäre, nicht aber die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gesellschaft als Ganze profitierten.

Die Gründer von Transparency International erkannten, dass Korruption nicht nur öffentliche, beispielsweise für Schulen oder Krankenhäuser bestimmte, Mittel raubt, sondern die gesamte Wirtschaft schwächt und öffentliche Institutionen um ihre Effektivität bringt. Sie erfassten aber auch die Angebotsseite von Korruption und realisierten, dass Bestechungsgelder häufig aus den reichsten und vermeintlich am wenigsten korrupten Ländern, in Form illegaler Zahlungen von Unternehmen an Amtsträger, häufig sogar mit Unterstützung ihrer Heimatregierungen, stammen.

Man begann zu verstehen, dass Korruption, Bestechung und Untreue eine weltweite Problematik darstellen. Betroffen sind davon nicht nur Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch alle Industriestaaten. Denn Korruption und Intransparenz von Geschäftspraktiken und Geldflüssen sind längst globale Ursachen für wirtschaftliche, soziale, politische sowie ethische Probleme und durchziehen alle Gesellschaftsbereiche sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Einzelpersonen und Unternehmen weltweit sind am Diebstahl öffentlicher Mittel, an deren Geldwäsche sowie an ihrem Transfer ins Ausland und ihrer dortigen Investition beteiligt.

Aus dieser Erkenntnis entstanden in den Folgejahren als „National Chapters“ bezeichnete Nationalbüros in über 100 Ländern weltweit, um auf nationaler Ebene gegen Korruption und für mehr Transparenz Stellung zu beziehen und die jeweiligen Integritätssysteme zu stärken. TI-Austria, das österreichische Chapter von TI, wurde 2005 gegründet.