Transparenz als Gegenmittel
Da die Täter korrupter Handlungen nur dann von ihren Taten profitieren können, wenn keine Außenstehenden von diesen erfahren, findet Korruption von Natur aus stets im Verborgenen statt und ist grundsätzlich kaum zu beobachten oder zu erfassen. Sie gedeiht immer dort, wo institutionelle Machtkontrolle fehlt, wo die Entscheidungsfindung undurchsichtig ist und wo die Zivilgesellschaft als eigentliches Opfer korrupter Handlungen keine Möglichkeit hat, diese zu erkennen oder gar zur Anzeige zu bringen. Daher muss überall dort Öffentlichkeit oder Überprüfbarkeit hergestellt werden, wo die gegebenen Strukturen korruptes Verhalten erleichtern.
Bei der Herstellung von Transparenz geht es darum, Regelungen, Pläne, Prozesse und Handlungen sichtbar und öffentlich zugänglich zu machen. Es geht darum, zu wissen, warum, wie, was und wie viel. Transparenz gewährleistet, dass Entscheidungsträger im öffentlichen wie im privaten Sektor für die Öffentlichkeit sichtbar und verständlich handeln und über ihre Aktivitäten berichten. Dies bedeutet, dass die Öffentlichkeit sie für ihre Handlungen verantwortlich machen und gegebenenfalls zur Rechenschaft ziehen kann. So kann Korruption häufig bereits im Vorfeld vermieden und gegebenenfalls nach ihrem Auftreten am einfachsten bekämpft werden. Dies trägt langfristig dazu bei, das Vertrauen in die Menschen und Institutionen, von denen unsere Zukunft abhängt, herzustellen, zu steigern und dauerhaft zu gewährleisten.
TI arbeitet daher darauf hin, Transparenz in allen Gesellschaftsbereichen durch einen non-konfrontationalen und kooperativen Ansatz sowie durch den Aufbau von Partnerschaften herzustellen. Korruption kann langfristig nur dann vermieden und effektiv bekämpft werden, wenn Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten sowie gemeinsam Standards und Verfahren zur Herstellung von mehr Transparenz entwickeln.